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Metallspinnräder - die alten Schätzchen


Das Reiserad der Firma "Breco Spinner"

 

Dieses Rad besteht aus Aluminiumsandguß und Stahlteilen. Über die Firma ‚Breco Spinner‘ ist bisher leider so gut wie nichts bekannt.

Aufgrund der erhaltenen Patent-Plakette an einem Exemplar der Reiseräder kann der Produktionszeitraum auf ca. 1890 bis 1930 eingegrenzt werden.

 

Es gibt auch noch Halbmetaller der Firma Breco, auf denen diese Plakette erhalten ist. Die Plakette wurden vom Deutschen Reichspatentamt ausgestellt und beinhaltet sowohl ein Patent als auch einen Gebrauchsmusterschutz. Ferner ist der Schriftzug "Made in Germany" zu lesen.

 

Für eine Datierung um die 1920er Jahre sprechen das Design, welches stark an die Neue Sachlichkeit des Bauhaus-Stils erinnert, sowie die Tatsache, dass sowohl Baumwoll- als auch Seidenspinnerei Anfang des 20. Jahrhunderts Hochkonjunktur hatten.

 

Das Breco Reiserad besticht durch seine Laufruhe und leichte Handhabung.



Breco Spinner Halbmetaller

 

Der Breco-Halbmetaller besteht aus einem Körper aus Holz und dem Schwungrad, Flüge, Knecht aus Metall. Die Spulen können aus Blech oder Alu sein.

 

Anhand der Räderform lassen sich bisher zwei Halbmetaller-Varianten des Brecos unterscheiden. Eine mit einem etwas gröberen, kräftiger erscheinendem Rad und eine mit der filigranen Radform, welches auch das Reiserad aufweist.

 

Möglichweise handelt es sich bei den Halbmetallern um ein Vorgängermodell des Reiserads.



Die kleine Dame aus der Bretagne - Die sog. "Französin"

 

Diese elegante Version eines Vollmetallers stand lange Jahre auf dem Dachboden des Vorbesitzers in der Bretagne. Mehr ist über ihre Herkunft leider nicht bekannt.

Ihr Aufbau erinnert an das Breco Reiserad, aber auch an Entwürfe des Franzosen Pavis um 1840, die in einer Sammlung alter Handspinngeräte auffindig gemacht werden konnte.

 

Aufgrund ihrer Bauweise und Spinneigenschaften kann davon ausgegangen werden, dass sie konzipiert wurde um ein sehr feines Garn zu spinnen.



KOG-Rad

 

Auf einem anderen Rad dieser Sorte ist eine Plakette mit dem Aufdruck ‚KOG‘ erhalten. Zudem gibt es noch ein weiteres Modell mit dieser Plakette, welches von der Bauart an das Breco Reiserad erinnert, dazu aber doch auch einige Unterschiede aufweist.

 

Leider sind diese Räder bisher noch nicht datierbar.



Halbmetaller

Eigenbau der Familie K. aus Molfsee

 

Dieses interessante Rädchen stammt von der Ostsee und ist in den 1920er Jahren von Herrn K.s Großvater, seines Zeichens Schmied, für seine Frau gebaut worden. Beteiligt am Bau war auch ein befreundeter Tischler und da dieses Rad einen ganz besonderen Charme hat, wurde es weitgehend im Originalzustand belassen. Lediglich Antriebsriemen und Knecht/Tritt-Verbindung wurde erneuert, damit es auf Ausstellungen Probe getreten werden kann.



Halbmetaller "Emma aus Moldwien"

 

Bei diesem sehr reisefreudigen Halbmetaller ist Dank der Vorbesitzerin R. R. einiges über die Vorgeschichte bekannt.

So befand sich dieses Rad im Besitz ihrer Großeltern, vielmehr ihrer Großmutter Emma (1911-1984), als diese vor dem 1.Weltkrieg von Camenca in Moldawien nach Königsberg/Kaliningrad flüchteten.

Nach dem Krieg zogen sie in den Großraum Stettin, dort lebten sie bis 1944, um dann nach Mecklenburg umgesiedelt zu werden und schließlich in Stralsund eine neue Heimat zu finden.

Kurz vor ihrem Tod 1984 übergab Oma Emma das Rädchen ihrer Enkelin, die es über Rostock mit nach Hennef brachte.

Dann war es ein relativ kurzer Weg in die Stahl&Wolle Werkstatt und eines der ersten Halbmetaller, die die Herde berreichern.

 

Mittlerweile ist ein baugleiches Modell aufgetaucht, bei welchem ein Teil eines Rockens erhalten geblieben ist.



Halbmetaller "Tante Emmi aus dem Vogelsberg"

 

Von dieser Art der Halbmetaller sind mittlerweile einige baugleiche gefunden worden, auffällig oft im mittelhessischen Bereich um den Vogelsberg herum.

Das erste Rädchen dieser Sorte in der Stahl&Wolle-Herde stammt von N. T. bzw. ihrer angeheirateten Tante Emmi.

 

Es lieg die Vermutung nahe, dass diese Räder in dieser Gegend in einer Kleinserie produziert wurden. Dabei wurde das Material für die Räder in der Nachkriegszeit möglichweise aus Rüstungsmaterial gewonnen.

 

Der Spinnkopf ist sehr filigran ausgeführt und kann sowohl zum Wolle als auch zum Flachs spinnen genutzt werden. Flachsanbau und Verarbeitung waren im Vogelsberg bis vor einigen Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens.

 



Die sog. "Holländerin" oder Der Dude

 

In den 1970ern von einem Fahrradhersteller in Holland gebaut. Pragmatisch, funktional und mit allem ausgestattet, was das Spinnerherz begehrt - inklusive kleiner Feinheiten wie der Schwenkbarkeit der Spulenhalter.